Presseveröffentlichung „Neue Perspektive für Langzeitarbeitslose“
Landkreis / kreisfreie Stadt
Keine Angabe
Ort
Kreisverwaltung Kleve Nassauerallee 15-23, 47533 Kleve, Nordrhein-Westfalen Deutschland
Kurzbeschreibung
Neue Perspektive für Langzeitarbeitslose
Das Jobcenter Kreis Kleve hat aktuell 145 Kundinnen und Kunden über das Teilhabechancengesetz in geförderte Jobs vermittelt. Allein zwölf von ihnen arbeiten bei den Umweltbetrieben der Stadt Kleve.
Kreis Kleve – Die Nachfrage der Arbeitgeber im Kreis Kleve nach Fachkräften bleibt auf einem konstant hohen Niveau. Trotzdem betreuen die Jobcenter im Kreis Kleve weiterhin einen maßgeblichen Anteil an Kundinnen und Kunden, die über längere Zeit auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind. Diese Langzeitarbeitslosen machen einen großen Anteil der leistungsberechtigten Personen aus.
Seit dem 1. Januar 2019 können Arbeitgeber über ein Förderprogramm – das so genannte Teilhabechancengesetz – Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive bieten. Ziel ist es, Langzeitarbeitslosen für den Zeitraum von bis zu fünf Jahren eine geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu ermöglichen. Dazu übernehmen die Jobcenter einen Teil der Lohnkosten. Die Förderhöhe des Zuschusses ist nach der Dauer des Arbeitsverhältnisses gestaffelt. In den ersten beiden Jahren beträgt sie 100 Prozent. In jedem weiteren Jahr verringert sich der Zuschuss um jeweils zehn Prozent.
Erwartungen wurden übertroffen
„Insgesamt wurden unsere Erwartungen an das Programm übertroffen: Kreisweit können wir so aktuell insgesamt 145 Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive ermöglichen“, sagt Carina Cleven-Pawletko, Leiterin der Abteilung Jobcenter und Migration beim Kreis Kleve. Beim Teilhabechancengesetz stehen die Wiedereingliederung und die Teilhabe am Arbeitsleben im Vordergrund. Begleitet wird dies durch ein umfangreiches Coaching der Jobcenter. Vor allem in der Anfangszeit werden auf diese Weise Problemfelder frühzeitig erkannt und im Austausch mit dem Arbeitgeber und dem Kunden gezielt gelöst. „Im persönlichen Gespräch zeigt sich die Qualität der kommunalen Jobcenter. Wir halten das Versprechen unseres Slogans und sind stark, sozial und vor Ort.“ Neben der Arbeitsaufnahme kann der Arbeitgeber den Mitarbeiter ebenfalls gezielt durch eine Förderung des Jobcenters weiterqualifizieren. Hierfür steht ein zusätzlicher Förderbetrag in Höhe von 3.000 Euro pro Person zur Verfügung.
Aktuell hat das Jobcenter der Stadt Kleve 32 Langzeitarbeitslose in eine Beschäftigung nach dem Teilhabechancengesetz vermittelt. Dabei sind die Branchen breit gefächert: Hausmeister, Bürokräfte, Küchenhilfen, Tierpfleger und Alltagsbegleiter sind nur einige der Tätigkeitsbereiche. „Die Stellenangebote sind so vielfältig wie unsere Kunden im Jobcenter der Stadt Kleve“ so Jan-Erik Schulz vom Arbeitgeberservice des Jobcenters der Stadt Kleve.
Die Umweltbetriebe der Stadt Kleve AöR (USK) stehen dabei als größter Arbeitgeber zur Verfügung. Zurzeit wird dort zwölf Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit gegeben, in der Arbeitswelt wieder Fuß zu fassen. „Bereits jetzt können wir von einem großen Erfolg sprechen,“ freut sich der Vorstand der USK, Karsten Koppetsch. Die Tätigkeitsbereiche erstrecken sich von der allgemeinen Grünpflege, über die städtische Müllentsorgung bis hin zur Friedhofspflege. Dabei werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den bestehenden Arbeitskolonnen eingesetzt. Hierdurch entsteht schnellstmöglich eine gelungene Integration ins Team.
Ein Drittel erhält ein „reguläres Arbeitsverhältnis“
Ein Drittel aller Kunden kreisweit gelingt der Übergang in ein nicht gefördertes „reguläres“ Arbeitsverhältnis. Auch bei der USK wurden bereits drei Personen unbefristet übernommen. Bei sieben Beschäftigten hat die USK den Arbeitsvertrag auf den größtmöglichen Förderzeitraum von fünf Jahren verlängert. Auch bei ihnen besteht nach Ablauf der Förderdauer die Möglichkeit einer Übernahme. „Die Entwicklung vieler Mitarbeiter ist sehr positiv“, so Koppetsch.
Das Jobcenter des Kreises Kleve, das Jobcenter der Stadt Kleve und die USK wollen diese Erfolgsgeschichte fortsetzen und die enge Zusammenarbeit weiterentwickeln. Die Möglichkeit für geförderte Beschäftigungsverhältnisse war im Jahr 2019 zunächst befristet eingeführt worden. Aktuell verfolgt die Bundesregierung jedoch den Plan, das Teilhabechancengesetz als dauerhaftes Programm zu etablieren – sehr zur Freude aller Beteiligten im Kreis Kleve.
Interessierte Arbeitgeber, die ebenfalls Langzeitarbeitslosen mit einer geförderten Beschäftigung eine neue Perspektive bieten möchten, können sich beim Jobcenter des Kreises Kleve melden. Daniela Hemmers-Derksen ist unter Telefon 02821 85-165 erreichbar. Passgenaue Stellenangebote werden aus dem Kreishaus an die zuständigen Städte und Gemeinden vermittelt.